Pfarrkirche Hüttschlag

Auf einer Anhöhe am südöstlichen Ortsrand erhebt sich die 38 m lange und 12 m breite Kirche. Der hübsche Saalbau ist vermutlich von der Hofbaumeisterei in Salzburg geplant worden. Die Ähnlichkeit mit den Arbeiten des damaligen Hofarchitekten Giovanni Antonio Dario ist unverkennbar.

Durch das Untergeschoß des vor der Westfassade stehenden Turmes betritt man den Raum. Das vierjochige Schiff wird von einer Tonne überwölbt, die durch Gurtbögen gegliedert wird. Der geräumige Altarraum ist deutlich schmäler. Der hohe Raum erhält das Licht beidseits von den rundbogigen Fenstern. Der sparsame Stuck stammt aus der Erbauungszeit. Die westseitige doppelgeschossige Empore wurde 1794 eingebaut. Der schmale Säulenhochaltar von 1679 wurde im Lauf der Zeit mehrfach verändert. Vermutlich lieferte ihn bei der Erbauung die Hoftischlerei.

Das Altarbild stellt die Geburt Christi dar. Es ist ein Werk des Hofmalers Franz Nikolaus Streicher in Salzburg aus dem Jahr 1780. Da der hl. Joseph Kirchenpatron in Hüttschlag ist, wurde er auf dem Bild besonders herausgehoben. Erst 1956 wurde der Altar erweitert; er erhielt Schreinwächterfiguren. Der hl. Johannes Nepomuk, vermutlich ein Werk von Daniel Mayr in Saalfelden (um 1750) - bisher gegenüber der Kanzel - und Papst Pius X:, den der heimische Bildhauer Franz Kreuzer 1956 schnitzte.

Die Kanzel sticht von der übrigen Einrichtung völlig ab. Sie stammt aus der 1863 abgerissenen alten St.-Andrä-Kirche in Salzburg und ist ein Werk des Salzburger Bildhauers Franz d. P. Hitzl (um 1770). Am geschwungenen Korb ist im vergoldeten Relief Moses mit den Gesetzestafeln dargestellt; ein geschnitztes Tuch übergreift die Szene teilweise. Die Putti sowie der stark profilierte Schalldeckel mit dem Posaunenengel sind beachtenswert. Die beiden Seitenaltäre (Kreuz- und Josefsbruderschaftsaltar) stiftete 1688 der Hüttamtsverweser Ferdinand Kaml. Links ist ein barocker Tabernakel mit einer Pietà aufgestellt. Diese schuf vermutlich der Kitzbüheler Bildhauer Josef Martin Lengauer (um 1760). Im Aufsatzbild ist die Immakulata dargestellt (19. Jh.), am rechten Seitenaltar ein Tabernakel um 1620 (sehr selten!). Die Figur des hl. Joseph ist Mitte 18. Jh.

Die übrigen Statuen der Kirche sind: hl. Michael, Antonius von Padua und die Immakulata. Auch die kleine qualitätsvolle Gruppe des „Heiligen Wandels" (= Die irdische Dreifaltigkeit) aus der Zeit um 1770 verdient Beachtung.